Fülle als Grundprinzip des Lebens
Leere gibt Raum für Fülle
„Leer sein aller Kreaturen ist Gottes voll sein, und voll sein aller Kreaturen ist Gottes leer sein“.
Meister Eckhard
Ich schreibe diesen Blogartikel während ich in Deutschland bin um Reiki-Coachings sowie Reiki-Kurse in persönlicher Präsenz zu geben – was ich neben den Online-Angeboten auch gerne mache: alles zu seiner Zeit und für jeden das, was er mag … 😉
Während meines Aufenthaltes in ‚meinem‘ Wiesbaden, nahm ich mir auch die Zeit, in die Stadt zu gehen. Als ich noch dort lebte, machte ich dies zwar auch selten, doch gerne, denn ich empfand die Stimmung im früher so genannten „Nizza des Nordens“ als wohltuend, leicht und irgendwie verspielt. Allein seine elegante Architektur und lebendigen Straßencafes laden dazu ein, die Schönheit und Fülle des Lebens zu genießen. Und ich hatte immer den Eindruck, dass die Wiesbadenerinnen wissen, wie das geht.
Du kannst Dich immer entscheiden! Auch das, was Du wirklich denken und fühlen möchtest.
Ich stelle mir z. B. regelmäßig die Frage: Wie möchte ich mich in meinem Alltag fühlen? Wie möchte ich leben?
Dieses Mal jedoch kam dieses Gefühl vom lebensglücklichen Flair der historischen Weltkurstadt nicht oder nur vereinzelt in mir auf. Ich sah viele gehetzte Menschen, die anders als früher schnell mal was draußen essen, die mit gesenktem Blick und in sich gekehrt durch die Fußgängerzone eilten. Und ich sah viele Obdachlose und Bettelnde – in dieser reichen Stadt? Kaum ein Lächeln, ganz selten ein hörbares Lachen, wenig spielende Kinder oder Frauen, die der Frühlingssonne ihr Gesicht entgegen strecken. Was ist denn da los?, fragte ich mich.
Als ich genauer hinsah, den Menschen genauer zusah und mich auch energetisch in die Situation einfühlte, kam der Gedanke: „Sie sind alle viel zu voll“ …
Damit meine ich nicht voll im Sinne von erfüllt, sondern voll von – ja, was eigentlich?
Ich würde es Getriebensein nennen, auch voll Unzufriedenheit – also voll von Ängsten in allen Varianten und Abstufungen. Dieses Voll, das Meister Eckhart in seinem Zitat beschreibt. Vielleicht fällt es mir auch deshalb so stark auf, weil ich ansonsten und bereits seit über meinen Jahr in der stillen Leere und natürlichen Fülle auf „meinem Berg in Zypern sitze“ …
Leere gibt Raum für Fülle. Und das ist erlernbar. Meditation ist eine gute Möglichkeit, sich innerlich still zu machen. So kann frau lauschen und sich selbst sowie die Welt, Mutter Erde und Vater Himmel, deutlicher wahrnehmen.
Leere gibt Raum für Fülle
Ich kann mich nur dann fühlen, nur wirklich frei denken und sein und mich als verbunden mit mir und der Welt wahrnehmen, wenn mein Kopf nicht über die nächste Stromrechnung oder so etwas nachdenkt. Und ich kann nur im Frieden mit mir und der Welt sein, wenn mein Gedankenkarussell still steht. Wenn ich frei bin von Angst.
Es geht um Leere. Um diese innere Stille und Ruhe, diese Zentriertheit und Konzentration. Denn sie ist die Voraussetzung, um all die Fülle, die in und um uns herum ist, wahrnehmen zu können. Fülle bedeutet für mich nicht voll zu sein. Ich glaube, es braucht sogar im Gegenteil die meditative Leere, um die natürliche Fülle oder das Gefühl, erfüllt zu sein, überhaupt wahrnehmen zu können …
Dazu ist es wichtig, all das, was da an Gedanken und Gefühlen in uns tobt, zu beruhigen. Bewusst „Stopp!“ zu sagen und sich dann zu überlegen, ob diese Gedanken und Gefühle, die da gerade in Dir herum sausen, wirklich die sind, die Du denken und fühlen möchtest? Und wenn Du das verneinen muss – was in der Regel so ist – dann überlege Dir, was Du denken und fühlen und was Du wirklich in Deinem Leben WILLst.
Ich halte das gerade heute für wichtig – diese heilsame Gedanken- und Gefühlshygiene. Und ich halte es für unabdingbar, sich in der Kunst der Meditation zu üben. Denn sie gibt uns verlorenes Vertrauen zurück. Sie lässt uns spüren, dass wir stets in Verbindung sind mit dem Leben, ganz unabhängig von den äußeren Umständen. Und sie lässt uns wissen, was wirklich zählt im Leben.
Daher habe ich mich auch entschieden „Entwickle mit mir Deine individuelle Meditationspraxis für mehr Ruhe und Verbundenheit in Deinem Leben“ zum Angebot des Monats zu machen. Denn:
„Nur wenn ein Becher leer ist, kann er gefüllt werden. Nur wenn Geist und Herz vollkommen leer sind, können sie verstehen.“
(Krishnamurti)
Fülle bedeutet nicht voll sein. Ich glaube, es braucht sogar im Gegenteil die meditative Leere, um die natürliche Fülle um uns herum oder das Gefühl, erfüllt zu sein, überhaupt wahrnehmen zu können.
Fülle ist auch ein Teil von Ostern
In der Etymologie gibt es für das Wort Ostern verschiedene Ansätze. Der Duden leitet es vom altgermanischen „Austrō“, also der „Morgenröte“ ab, mit dem wahrscheinlich auch ein germanisches Frühlingsfest bezeichnet wurde. Im Christentum gilt die Morgenröte übrigens als Symbol der Auferstehung, denn die Entdeckung des leeren Grabes Jesu geschah „früh am Morgen, als eben die Sonne aufging“ (Mk 16,2). Es gibt auch die These, dass „Ēostra“ bzw. Ostara eine altgermanische Lichtgöttin bzw. Fruchtbarkeitsgöttin bezeichnet.
Hier wie da drehen sich die Deutungen des Osterfestes, ebenso wie die verschiedenen Riten, um Fülle, Fruchtbarkeit und auch um Freude und Hoffnung. Können wir alles gut gebrauchen in diesen wilden Zeiten! Die gute Nachricht ist:
Da wo Angst herrscht – mit all ihren Masken wie Getriebensein, Unzufriedenheit, Unsicherheit usw. – muss auch irgendwo die Liebe – mit all ihren Varianten wie Vertrauen, Hoffnung, Frieden, Sicherheit usw. – zu finden sein. Denn das eine gibt es nie ohne das andere. Das ist ein kosmisches Gesetz.
Im April feiern wir die Fülle und Fruchtbarkeit, hurra!
Seit Jahrhunderten schon existiert unser heutiges Osterfest, in dem auch die Hoffnung auf den Sieg der Liebe steckt.
Die kosmischen Gesetze
Im Kybalion steht: „Alles ist zweifach, alles ist polar. Alles hat seine zwei Gegensätze. Gleich und Ungleich ist dasselbe. Gegensätze sind ihrer Natur nach identisch, nur in ihrem Grad verschieden. Extreme begegnen einander. Alle Wahrheiten sind nur Halbwahrheiten. Alle Paradoxa können in Übereinstimmung gebracht werden“.
Zu finden sind dieses existentiellen Prinzipien des Lebens in meinem neuen E-Book: „Handbuch der Spiritualität: Die kosmischen Gesetze für jeden Tag“. Darin geht es um das Verstehen und vor allem das Anwenden dieses früher geheimen Wissens um die Prinzipien, die das gesamte Universum beherrschen. Du kannst es Dir auch gerne runterladen. Viel Freude und Inspiration wünsche ich Dir beim Lesen!
Wir wünschen Dir tief empfundene Fülle & Freude in Deinem Leben!
„Wer nicht handelt, dem steht die Welt zur Verfügung und er hat Überfluss. Wer handelt, der steht der Welt zur Verfügung und hat Mangel.„
(Dschuang Dsi)